Mit Kamera und Fahrrad an der Nordseeküste rund um Husum

Unterwegs im Nationalpark Wattenmeer – das ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Diesmal erkundeten wir diese besondere Landschaft im Rahmen eines Fotoworkshops im neuen Format – Unterwegs mit Kamera und Fahrrad. Und was ist das Besondere daran? Zum einen muss man sich, was die Ausrüstung betrifft, beschränken (wie bei guten Fotos: Weniger ist mehr!) und zum anderen gelangt man so zu Fotospots, die mit dem Auto nur schwer und zu Fuß nur mit einem hohen Zeitaufwand erreichbar sind.

Das Wetterangebot enthielt viele Varianten: Sonne, Wolken und starken Wind. Doch jedes Wetter war garniert mit dem, was Fotografen*innen sich wünschen: Die für die Nordseeküste so besonderen schnell wechselnden Lichtstimmungen mit einem hohem Himmel.

Bereits eine Woche vor dem Workshopwochenende stimmten wir uns mit einer Präsentation über geplante Fotoziele und Hinweisen zur Bildgestaltung ein. 

 

Der Start

Die Zeit vor dem Einchecken in Husum nutzen wir zur Erkundung von zwei möglichen für den Sonnenaufgang geeignete Fotospots - bei Friedrichstadt an der Eiderbrücke und am Nordstrander Deich mit dem Blick auf Schobüll. Und zügig ging’s weiter: Einchecken, Fahrräder abladen und auf zum Husumer Dockkoog. Unerwartet zog sich der Himmel zu, bescherte uns dadurch allerdings eine dramatische Stimmung. Schnell zurück in die Stadt, Abendessen und bis zur blauen Stunde wieder zurück zum Dockkoog.

 

Morgenstund hat Gold im Mund

Am Samstagmorgen hieß es dann für uns im Gegensatz zur allgemeinen Bevölkerung: Früh raus aus den Federn und über den Damm rauf auf die Insel Nordstrand, denn rechtzeitiges Erscheinen bevor die Sonne über dem Horizont sichtbar wird, erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine schöne morgendliche Lichtstimmung fotografieren zu können. Dafür sollte jedoch eine zweite Voraussetzung erfüllt sein, und zwar die sichere Beherrschung der Kamera, denn wenn in der Dunkelheit noch nach den richtigen Bedienungselementen gesucht werden muss, kann es schnell stressig werden.

 

Rauf aufs Rad

Frühstück – Fahrräder aufladen und los ging’s zum Parkplatz Hamburger Hallig. Jetzt war das Fotografieren in Vorland angesagt. Zuerst Richtung Hamburger Hallig, dann am Deich entlang bis Lüttmoor Siel im Beltringharder Koog. Motive erkennen, die passende Brennweite sowie richtige Perspektive wählen und mit den für das Bild wichtigen Landschaftselementen das Foto gestalten. Die nordfriesische Küste bietet so viel, man muss sich nur ausreichend Zeit nehmen.

Doch das war nicht alles. Wir erlebten noch einen tollen Sonnenuntergang mit dem Blick über den Lorendamm Richtung Nordstrandisch Moor bei aufgewühltem Meer mit vielen Windsurfer, die den stürmischen Wind mit wilden Fahrten und spektakulären Sprüngen nutzen. Zwei wesentliche fotografische Anforderungen mussten bewältigt werden: Das gekonnte Einfangen des eindrucksvollen Sonnenuntergangs und die schnellen Bewegungen der Sportler. Und zum Schluss wurden wir noch einmal belohnt – schon zum zweiten Mal kam die Lore wie bestellt um 15:10 und 20:11 Uhr! (Die Uhrzeiten können nur die Teilnehmer einordnen).

 

Rundtour um die Halbinsel Eiderstedt

Auch den dritten Tag wollten wir auf dem Heimweg noch fotografisch nutzen.

Den ersten Stopp machten wir am Hafen Everschopsiel. Es passte alles perfekt: Am Himmel zeigten sich bizarre und tolle Wolken, und es war Niedrigwasser, so dass die Strukturen im Vorland gut sichtbar waren. Eine besondere Landschaft, deren „fotografische Qualitäten“ sich erst offenbaren, wenn man sich in sie hineinbewegt und die Motive umrundet (hier am besten mit Gummistiefeln).

Weiter ging’s nach Westerhever mit einem Blick vom Deich zum Leuchtturm.

Doch auch die kulinarische Seite sollte nicht zu kurz kommen. Es war an der Zeit für eine gemütliche Kaffeepause im Garten vom „Landcafé éclair“.

Anschließend noch ein Stopp beim beschaulichen kleinen Hafen im Tümlauer Koog und weiter zum Hafen Ehstensiel, ein schöner Blick ins Vorland mit interessantem Vordergrund.

 

Ein Workshop mit Wiederholungspotential

Es hat alles gepasst. Wir als Gruppe haben gut harmoniert, es hat viel Spaß gemacht, das Wetter hat auch mitgespielt und wir haben, obwohl es nur drei Tage waren (es erschien uns deutlich länger), viele lohnenswerte Motive auf den Sensor bannen können.

Das war’s jedoch noch nicht ganz. Wir werden uns Ende September zur Abrundung noch einmal zur Bildbesprechung treffen.

Und dann werde ich diesen Workshop noch einmal für 2026 planen!